Neubaustrecke Bettemburg – Luxemburg
Neue Kapazitäten für einen besonders stark frequentierten Abschnitt des Schienennetzes.
Details
- Beginndatum : 2016
- Abschlussdatum : 2027
- Ort : Bettemburg
Thema
Die technische und kommerzielle Inbetriebnahme wird ab 2027 schrittweise erfolgen.
Eines der Schlüsselelemente dieser Strategie, die insbesondere darauf abzielt, den Anteil des öffentlichen Verkehrs am motorisierten Verkehr in Luxemburg auf 25 % zu erhöhen, ist die Schaffung effizienter Mobilitätsketten. Diese sollten es ermöglichen, die Zeit für den Wechsel von einem Verkehrsmittel auf ein anderes zu optimieren (sogenannter „Frachtumschlag“), um die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu fördern. Das MoDu-Konzept basiert auf drei Eckpfeilern:
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Auf dem luxemburgischen Schienennetz, das das Rückgrat des öffentlichen Verkehrsnetzes des Großherzogtums bildet,
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auf Straßenbahnen, Bussen, Autos und Fahrrädern, welche die verschiedenen Kanäle für den Transport von Personen und Gütern von einem Ort zum anderen im ganzen Land darstellen,
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auf Umsteigeplattformen für den Passagierumschlag, die am besten für den Wechsel von einem individuellen Verkehrsmittel zu einem öffentlichen Verkehrsmittel geeignet sind.
Es geht also darum, eine echte Komplementarität zwischen öffentlichem Verkehr, Individualverkehr und sanfter Mobilität zu schaffen. Die wichtigste Maßnahme der Eisenbahninfrastruktur auf den südlichen Achsen der Bau einer zweiten Eisenbahnstrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg.
Da die bestehende Eisenbahnverbindung zwischen Luxemburg und Bettemburg überlastet ist, wird das neue Eisenbahnprojekt die Kapazität des Schienennetzes zwischen Luxemburg und Bettemburg erheblich erhöhen und somit die folgenden Vorteile bieten:
- Gewährleistung einer effizienteren Anbindung des Südens des Landes an die Entwicklungsbezirke der Hauptstadt, einschließlich Howald
- Verbesserung sowohl des Angebotes an grenzüberschreitenden Beziehungen zu Lothringen als auch der internationalen Verbindungen (TGV) und
- Erleichterung des Güterverkehres und damit des Warentransportes zwischen Deutschland und den Benelux-Ländern mit Frankreich, der Schweiz und Italien (Rail Freight Corridor North Sea-Mediterranean).
Die neue Eisenbahnstrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg sieht den Bau eines neuen zweigleisigen Abschnittes mit einer Länge von ca. 7 km ohne Zwischenstopps vor. Ausgehend von der künftigen Umsteigeplattform Howald überquert die Strecke zunächst die Autobahn A3 südlich des Kreuzes Gasperich und setzt ihre Route nach Bettemburg im Westen fort. Dann entfernt sich die Strecke nördlich der Autobahn-Raststätte Berchem von der Autobahn und umfährt sie westlich. Anschließend verläuft sie unter der Nationalstraße RN31, bevor sie die bestehende Strecke Luxemburg-Bettemburg im Alzettetal mittels einer Gleisüberführung überquert. Nach der Überquerung der Alzette verlaufen die neue und die bestehende Strecke bis zur nördlichen Einfahrt in den Bahnhof Bettemburg nebeneinander.
Das Projekt umfasst den Bau mehrerer Wasserbauwerke und Kreuzungsbauten, davon zwei recht bemerkenswerte Bauwerke. Das erste (OA14) liegt bei der Kreuzung mit der Autobahn A3 südlich von Howald, und das zweite (OA05&06) mit der Bezeichnung Gleisüberführung befindet sich bei der Kreuzung mit der bestehenden Bahnstrecke nördlich von Bettemburg. Diese Kreuzung der beiden Bahnstrecken erfordert auch die Verschiebung der bestehenden Strecke um ca. 30 m in Richtung ihrer alten Streckenführung.
Bei dem Projekt wird den Entwicklungsvorgaben verschiedener dazugehöriger Projekte Rechnung getragen, wie die künftige Umsteigeplattform Howald, der sechsspurige Ausbau der Autobahn A3, die Erweiterung der Autobahn-Raststätte Berchem, die Neugestaltung der Anschlussstelle (N31) in Livange, der Abbau des Bahnübergangs (PN4a) in der Rue Lentz in Bettemburg, die multimodale Umschlaganlage für den kombinierten Verkehr in Bettemburg-Dudelange, das neue Stellwerk im Bahnhof Bettemburg und der künftige Umbau des Bettemburger Bahnhofs.
Die Planung sowie der Einbau des Gleisunterbaus und der Bau verschiedener Brücken werden von der Europäischen Union kofinanziert.